Abschiedsgruß für Matthias Steurich

Matthias Steurich, geb. 1947, verbrachte entscheidende Jahre seines Lebens am Tibetian Buddhist Nyingma Institute in Berkeley / USA. Dort erwachte auch seine Liebe zum Kum Nye, die von seinen Lehrern Jim Gauer, Hal Gurish und Joseph Lippmann genährt wurde. Sie waren seine inspirierenden Vorbilder.

Ermöglicht wurde ihm das Studium von Kum Nye, er verbrachte insgesamt 8 Jahre im Tibetian Buddhist Nyingma Institute, durch eine großzügige Spende von Dr. Ernst Pagenstecher. Zudem wurde sein Weg durch inspirierende Gespräche mit Ven. Lama Anagarika Govinda und Li Gotami bereichert, die er öfter in ihrem Haus in Mill Valley bei San Francisco besuchte. Das gleichzeitige Studium Humanistischer und Transpersonaler Psychotherapie an amerikanischen Universitäten zum Master of Arts in Klinischer Psychologie erlaubte ihm interessante Vergleiche östlicher und westlicher Entwicklungswege.

Matthias Steurich ist von Lama Tarthang Tulku Rinpoche autorisierter Kum-Nye-Lehrer. Er war der einzige Kum Nye-Lehrer im deutschsprachigen Raum und gab zahlreiche Kurse in Deutschland, der Schweiz und Österreich. Ein besonderes Anliegen waren ihm die Kurse in Tschechien, das er über viele Jahre mehrmals jährlich bereiste.

Insgesamt bot er neun 2-jährige Ausbildungskurse in Kum Nye an, so dass über 150 Interessierte mit dem Zertifikat „Seminarleiter Kum Nye“ abschließen konnten. Viele bildeten wieder selbst Gruppen und tragen Kum Nye so mit der besonderen Art, wie es Matthias gelehrt hat, weiter. Vor sechs Jahren schon bildete sich aus diesem Kreis eine Kum Nye-Gemeinschaft, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Kum Nye, wie es Matthias gelehrt hat, weiterzutragen.

Matthias, tief verwurzelt in der buddhistischen Lehre, verstand es wie kein anderer, mit scheinbar einfachen Anleitungen die Teilnehmer so anzusprechen, dass sie sich getragen von Vertrauen und Sicherheit öffnen konnten um sich so auf das gegenwärtige Sein einlassen. Das hat bei vielen Kursteilnehmern viel bewegt und heilsames Bewusstsein anwachsen lassen. Nur wer selbst etwas mit dem Dhamma verbunden ist, hat verstanden, dass sich in den scheinbar einfachen, wohltuenden Worten die tiefe Struktur der Lehre widerspiegelt.

Er selbst sagte wiederum, „über die vielen Jahre waren die Kursteilnehmer meine besten Lehrer. Geduldig und liebevoll halten sie mir meine Unzulänglichkeiten und mein Unwissen vor Augen, so dass ich daran wachsen kann. Ich verdanke ihnen unendlich viel“.

Bescheidenheit, Geduld und ein liebevolles Annehmen der Teilnehmer, so wie sie eben waren, zeichnete ihn aus und trugen dazu bei, dass er ein ganz besonderer Lehrer wurde.

Er war Übersetzer des Kum-Nye-Übungsbuchs „Selbstheilung durch Entspannung“ von Tarthang Tulku und verfasste selbst das Büchlein „Tibetisches Heilyoga – Kum Nye“.

Schon gezeichnet von seiner schweren Krankheit, konnte er mit Unterstützung noch den letzten Ausbildungsblock des letzten 2-jährigen Ausbildungskurses zu Ende bringen. Wenige Tage später verstarb er am 10. August 2021 in liebevoller Begleitung seiner langjährigen Partnerin Monika Rambeck.

Gedenkstein für Matthias

Mit großer Freude und Dankbarkeit haben wir erfahren, dass Danielle, seine, wie er immer sagte, emotionale Tochter, an einem besonderen Ort in den USA einen Gedenkstein für Matthias gelegt hat.

Die Tafel findet sich im Amitabha Stupa and Peace Park in Sedona, im Bundesstaat Arizona. Zu finden unter https://www.tara.org/amitabha-stupa/